Deutscher Richterbund (Hrsg.): Handbuch der Justiz 2020/2021
Verlag C. F. Müller, 35. Jahrgang 2020, 857 Seiten, Hardcover, 99 Euro, ISBN 978-3-8114-0746-6
Zum 35. Mal bringt der Deutsche Richterbund das Handbuch der Justiz heraus, dieses Mal für die Jahre 2020/2021. Das Buch enthält sämtliche Träger und Organe der rechtsprechenden Gewalt in der Bundesrepublik Deutschland und um die 30.000 Namen. Es ist auf dem Stand vom 1.1.2020 und gegliedert in ein Vorwort mit Erläuterungen für die Benutzung des Handbuchs und dann kommen zunächst die Bundesinstitutionen wie das Bundesverfassungsgericht, Bundesamt für Justiz, Bundesgerichtshof und die weiteren Bundesgerichte.
Der Hauptteil ist in die Justizministerien, ordentliche Gerichte und Staatsanwaltschaften der Länder in alphabetischer Reihenfolge der Bundesländer gegliedert. Dann ein Kapitel Fachgerichte der Länder gegliedert alphabetisch nach Arbeitsgerichtsbarkeit, Finanzgerichtsbarkeit, Sozialgerichtsbarkeit, Verwaltungsgerichtsbarkeit und Anwaltsgerichtsbarkeit und schlussendlich in europäische Gerichte und internationaler Seegerichtshof, europäischer Gerichtshof für Menschenrechte. Im Anhang eine Übersicht des Landgericht und der Amtsgerichte der Bundesrepublik Deutschland, der deutschen Richterakademie, der deutschen Richterzeitung und der Verbände der Richter und Staatsanwälte. Am Ende werden alle im Buch aufgeführten Personen (mit Vornamen) und Institutionen im Namensverzeichnis aufgeführt.
Wenn möglich wurden zu den Institutionen auch die Planstellen hinzugefügt und die einzelnen Personen mit Vor- und Zunamen, Dienstantritt und Geburtsdatum aufgeführt. Richter und Staatsanwälte auf Probe werden eigens aufgeführt zu den jeweiligen Kapiteln. Die Stelleninhaber mussten wohl jetzt ausdrücklich einer Veröffentlichung zustimmen, statt wie früher (nur) einer Veröffentlichung ausdrücklich zu widersprechen. So ist gerade am Beispiel des Bundeslandes Berlin festzustellen, dass leider keine Planstellen angegeben sind und z. B. zum gesamten Landgerichtsbezirk Berlin (Zivil- und Strafgericht) gerade mal eine Buchseite (ca. DIN-A5) angeführt wird mit 36 Namen Vorsitzender Richter und 31 Namen von Richtern. Das erscheint sehr wenig (es dürften allein am LG in Strafsachen ca. 150 Richter arbeiten). Leider ist also das Handbuch der deutschen Justiz zwar umfangreich, aber nicht lückenlos umfassend. Die Berliner Rechtsanwälte sind ja schon wegen der nicht mehr existierenden Fernsprechverzeichnisse für die Strafgerichte in Moabit arm dran. Wenigstens gibt es da das Handbuch für deutsche Justiz, auch wenn keinerlei Aparatnummern daraus ersichtlich sind. Mann kann, wenn man Glück hat, allerdings den betreffenden Namen vielleicht sogar mit Geburtsdatum und Dienstantritt finden.
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